Wem du dich gegeben,
kann in Frieden leben,
er hat, was er will;
wer im Herzensgrunde
lebt mit dir im Bunde,
liebet und ist still.
Bist du da und innig nah,
muß das Schönste bald erbleichen
und das Beste weichen.
Höchstes Gut der Güter,
Ruhe der Gemüter,
Trost in aller Pein.
Was Geschöpfe haben,
kann den Geist nicht laben:
du vernügst allein.
Was ich mehr als dich begehr,
meine Freude in dir hindert,
meinen Frieden mindert.
Was genannt mag werden
droben und auf Erden,
alles reicht nicht zu.
Einer kann mir geben
Freude, Ruh und Leben.
Eins ist Not, nur du!
Hab ich dich nur wesentlich,
so mag Leib und Seel verschmachten,
ich wills doch nicht achten.
Komm, du selig Wesen,
das ich mir erlesen,
werd mir offenbar;
meinen Hunger stille,
meine Seele fülle
mit dir selber gar.
Bleib nur du mein Gut und Ruh
bis du wirst in jenem Leben,
dich mir völlig geben.
Arnold Neumaier (Arnold.Neumaier@univie.ac.at)