Vom Leben als Christ

Arnold Neumaier


Ein Christ hat seinen Namen von Jesus Christus

Jesus Christus, vor knapp 2000 Jahren in Nazareth, einer kleinen Stadt am Rande des römischen Reichs aufgewachsen, hat durch Vorbild und Lehre, durch sein Leben und seinen Tod frischen Wind in die Welt gebracht, der, wenn Sie seinen Namen tragen, auch Sie erreicht hat. Sie wissen und schätzen wohl einiges von Ihm, vielleicht

- daß er zu Liebe, Frieden und Versöhnung aufgerufen hat,
- daß er ein offenes Herz für Außenseiter hatte,
- seine Schlagfertigkeit im Umgang mit Gegnern,
- seine Liebe, Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft,
- daß sich bei ihm Reden und Tun deckten,
- daß er herrschende Mißstände offen brandmarkte.

Was Sie an ihm schätzen, wünschen Sie wahrscheinlich auch für sich selbst, streben ihm nach, leiden darunter, daß wenige Menschen (und Sie selbst nicht genug) tun, was er tat, fordern, was er forderte, weitergeben, was er lehrte.

Vielleicht gehören Sie auch zu den Menschen, die sich nicht mit den Christen identifizieren wollen, weil Sie wissen oder erlebt haben, wieviel Unheil Christen im Lauf der Zeit angerichtet haben. Sie wollen an dieser doppelten Moral nicht teilnehmen und versuchen lieber, ohne den Namen 'Christ' ein gutes, verantwortliches Leben zu führen. Dann zählen Sie wahrscheinlich Jesus mit anderen wie Sokrates oder Konfuzius zu den großen Menschen, denen solch ein Leben besonders gut gelungen ist.


Dazulernen

Aber wer kann es wagen, ein hohes Ziel zu verfolgen, ohne von anderen, die dasselbe anstreben, zu lernen? Wer wollte Geigenvirtuose werden wollen ohne Geigenstunden zu nehmen? Wer wird nicht umso bessere Lehrer suchen, je weiter er kommen will? Wer wollte Wissenschaft treiben, ohne bei denen gelernt zu haben, die es am besten können?

Und Sie, die Sie ein gutes Leben führen wollen: Bei welchen Lehrern gehen Sie in die Schule? Wie vervollkommnen Sie Ihre Lebenstechnik? Wer vermittelt Ihnen die rechte Basis, schärft Ihre Urteilskraft, korrigiert Ihre eingeschliffenen Mängel? Wo fragen Sie nach, um zu erfahren, was als nötige Grundlagen, als rechte Maßstäbe und geeignete Übungen angeboten werden? Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit dafür, Ihre geistige Beweglichkeit zu vergrößern, Ihre Ausdauer zu kräftigen, um spezielle Probleme zu erarbeiten - so wie es jeder Musiker, Wissenschaftler oder Sportler auf seinem Gebiet tun muß, um am Ball zu bleiben? Die Mühe lohnt sich!


Jesus Christus kennenlernen

Ich möchte Sie dazu einladen, Jesus Christus näher kennenzulernen, etwas von der Kraft, die in ihm sichbar wird, zu erfahren. Hier nur ein paar Kostproben aus seinen Meisterkursen; lesen Sie die Stellen im Neuen Testament nach, so finden Sie drum herum noch viel mehr!

  • ``Vertrage dich mit deinem Gegner sogleich, solange Du noch mit ihm auf dem Weg bist'' (Matthäus 5,25).

  • ``Wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr besonderes? Ihr sollt vollkommen sein'' (Matthäus 5,47-48).

  • ``Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.'' (Matthäus 10,16).

  • ``Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und dabei sein Wesen Schaden nimmt?'' (Matthäus 16,26).

  • ``Mir [Jesus] ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und lehrt sie [die Völker] halten alles, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.'' (Matthäus 28,16-20).

  • ``Ihr wißt, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so soll es nicht unter euch sein: sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein; und wer unter euch der erste sein will, der soll aller Knecht sein.'' (Markus 10,42-45).

  • ``Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.'' (Lukas 11,9-10).

  • ``Meint ihr, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: nein, sondern Zwietracht...'' (Lukas 12,51).

  • ``Wenn du eingeladen bist, setze dich auf einen geringen Platz, damit, wenn der kommt, der dich geladen hat, er zu Dir sagt: Freund, rücke hinauf! Dann wirst Du Ehre haben vor allen.'' (Lukas 14,10).

  • ``Wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und überschlägt die Kosten, ob er genug hat, um es auszuführen? damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann's nicht ausführen, alle, die es sehen, anfangen, über ihn zu spotten und sagen: Dieser Mensch hat angefangen, zu bauen, und kann's nicht ausführen.'' (Lukas 14,28-30).

  • ``Ihr aber sollt in der Stadt warten, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe.'' (Lukas 24,49).

  • ``Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, der Tag des Gerichts wird's klar machen, von welcher Art eines jeden Werk ist.'' (1. Korinther 3,12-13).

  • ``Wißt ihr nicht, daß die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle um den Siegespreis? Lauft so, daß ihr ihn erlangt. Jeder aber, der kämft, enthält sich aller Dinge. Ich laufe nicht wie aufs Ungewisse; ich kämpfe mit der Faust, nicht wie einer, der in die Luft schlägt; sondern ich beherrsche meinen Körper und zähme ihn.'' (1. Korinther 9,24-27).

  • ``Wenn ich geistreich reden könnte, die rechte Erkenntnis hätte und einen starken Glauben, aber keine Liebe, so wäre das alles wertlos. Die Liebe hat einen langen Atem, sie ist freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe ist nicht willkürlich, sie bläst sich nicht auf, sie verhält sich nicht taktlos, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu, sie freut sich nicht über Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe kommt nie an ihre Grenzen; vorausschauendes Reden, ekstatisches Erleben, Einsicht und Wissen sind im Vergleich dazu nur Flickwerk.'' (1.Korinther 13,2,4-9).

  • ``Die Frucht des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung; daran kann euch keine Macht hindern.'' (Galater 5,22-23).

  • ``Ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie's mir auch geht. Ich kann niedrig sein und hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluß haben und Mangel leiden; ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.'' (Philipper 4,9-11).

  • ``Prüfet aber alles, und das Gute behaltet.'' (1. Thesssalonicher 5,21).

  • ``Für Gott zu leben ist ein großer Gewinn für den, der sich genügen läßt. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum werden wir auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.'' (1. Timotheus 6,6-8).

  • ``Wer in den Krieg zieht, verwickelt sich nicht in die Geschäfte des täglichen Lebens, damit er dem gefällt, der ihn angeworben hat.'' (2. Timotheus 2,4).

  • ``Törichte und unnütze Fragen weise zurück; denn Du weißt, daß sie nur Streit erzeugen.'' (2. Timotheus 2,23).


    Sokrates und Konfuzius sind interessant und können uns viel lehren, aber - sie sind längst gestorben, während

    Jesus Christus lebt!

    Das macht einen entscheidenden Unterschied: Lebt jemand, so kann er handeln; ist jemand tot, so kann er nur noch indirekt wirken. Die Musik Johann Sebastian Bachs ist heute noch lebendig - aber würde er noch leben, wieviel neue Musik hätte er geschrieben! Wenn ein geachteter Mensch stirbt, bleiben sein Vorbild, sein Werk und seine Gedanken, aber doch hinterläßt er eine Lücke, die umso stärker empfunden wird, je wertvoller sein Einfluß war. Denn wo vorher seine treibende Kraft wirkte, muß dann die eigene Kraft eingesetzt werden, um dasselbe zu erreichen. Als Jesus Christus starb, spürten seine Freunde die daraus resultierende Ohnmacht. Drei Tage später war er (zur Überraschung aller) wieder am Leben, und prompt war seine Kraft wieder verfügbar.

    Viele von Ihnen werden einwenden: Wie kann man diesen Berichten trauen? Wird doch vieles erfunden, um menschliche Machenschaften zu verbergen. Gewöhnlich prüfen wir die Glaubwürdigkeit eines Berichts anhand eines von vier Kriterien:

  • Die fragliche Aussage erscheint uns von ihrem Inhalt her von vornherein vertrauenswürdig.
  • Die Botschaft wurde uns von Zeugen überbracht, zu denen wir Vertrauen haben.
  • Wir nehmen direkten Kontakt zu der Quelle auf, die den Bericht authentisch bestätigen kann.
  • Wir erleben selbst die Wahrheit einer Aussage, an den Konsequenzen des Versuchs, sie ernst zu nehmen.

    Historisch gesehen gehört die Auferstehung zu den best-dokumentierten und glaubwürdigsten Aussagen der Geschichte; Mißtrauen kommt nicht aus der Unzuverlässigkeit der biblischen Überlieferung, sondern aus Mangel an Glauben, daß dies überhaupt denkbar sei. Wer daran zweifelt, muß den direkten Weg gehen, um Sicherheit zu finden. In seiner Autobiographie erzählt der Mathematiker und Philosoph Bertrand Russell, daß, nachdem im Jahr 1921 in England das Gerücht umging, er sei gestorben, ihm sein Bruder ein Telegramm nach China schickte, um nachzufragen. Ebenso ist es für uns die sicherste Art, herauszufinden, ob Jesus lebt, indem wir ihn direkt fragen, ihn im Gebet um seine Antwort bitten. So können wir authentische Erfahrungen seines Wirkens erleben.


    Führung durch den Geist Gottes

    Wollen wir uns Jesus zum Vorbild nehmen, brauchen wir klare Antworten auf die Fragen: Wer ist Gott? Welchen Gott meint Jesus? Wie erfahren wir zuverlässig über Gott? Klarheit gewinnt man wieder nach denselben vier Kriterien; indem wir auf das hören, was glaubwürdige Menschen und Bücher darüber berichten, oder indem wir uns selbst im Gebet an Gott wenden, und persönliche Erfahrungen mit ihm sammeln. Gott macht sich denen verständlich, die ihm folgen wollen. ``Wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, so will ich mich von euch finden lassen'' (5. Mose 4,29).

    Jesus ist sich einig mit Gott. Darin liegt die Qualität, die Sicherheit und die Ausstrahlungskraft seines Wirkens. Er läßt sich von Gott zeigen, was wert ist, getan zu werden, und handelt dann danach. Er will, was Gott will, und deshalb tut er, was Gott will. Wie könnte ihm da etwas mißlingen? Leben wir nach Gottes Willen, so ist er auch unsere treibende Kraft. Dazu brauchen wir die Verbindung zu Jesus Christus; er sagt nämlich: ``Ohne mich könnt ihr nichts tun'' (Johannes 15,5). Die Verbindung wird durch Gottes Geist hergestellt, den uns Jesus verspricht: ``Den Geist, der die Wahrheit über Gott vermittelt und von meinem Vater ausgeht, den will ich senden, und er wird von mir Zeugnis ablegen'' (Johannes 15,26). Vertrauen wir Gott, so erleben wir seine Führung

  • durch Gottes Wort, das Weisung, Orientierung, Grenzen, Trost und Halt gibt,
  • durch die göttliche Haltung ('Heiligung'), von Gott geprägt, von uns eingeübt, die uns viele Schwierigkeiten erspart,
  • durch den göttlichen Geist, der zur rechten Zeit aufleuchten läßt, was nötig ist,
  • durch die Gemeinschaft der Christen, die stützt, berät und korrigiert.


    Wenn Sie Gott kennenlernen wollen

    oder ihn ungewollt kennenlernen, fallen Ihnen bald Dinge in Ihrem Leben auf, die nicht zu Gott passen. Wiederholt werden Sie vor der Entscheidung stehen: Will ich wirklich Gott folgen, oder will ich nur Gottes Segen zu meinem eigenen Tun? Das Zweite ist nicht zu haben ohne das Erste. Aber für die, die das Erste wagen, gelten die Zusagen von Jesus Christus seit 2000 Jahren:
    ``Trachtet vor allem nach der Herrschaft Gottes und nach dem, was nach seinen Maßstäben gerecht ist; alles andere wird euch dann zufallen'' (Matthäus 6,33).
    ``Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen'' (Römer 8,28).


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    Arnold Neumaier (Arnold.Neumaier@univie.ac.at)