Jesus Christus, vor knapp 2000 Jahren in Nazareth, einer kleinen Stadt am Rande des römischen Reichs aufgewachsen, hat durch Vorbild und Lehre, durch sein Leben und seinen Tod frischen Wind in die Welt gebracht, der, wenn Sie seinen Namen tragen, auch Sie erreicht hat. Sie wissen und schätzen wohl einiges von Ihm, vielleicht
- daß er zu Liebe, Frieden und Versöhnung aufgerufen hat,
- daß er ein offenes Herz für Außenseiter hatte,
- seine Schlagfertigkeit im Umgang mit Gegnern,
- seine Liebe, Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft,
- daß sich bei ihm Reden und Tun deckten,
- daß er herrschende Mißstände offen brandmarkte.
Was Sie an ihm schätzen, wünschen Sie wahrscheinlich auch für sich selbst, streben ihm nach, leiden darunter, daß wenige Menschen (und Sie selbst nicht genug) tun, was er tat, fordern, was er forderte, weitergeben, was er lehrte.
Vielleicht gehören Sie auch zu den Menschen, die sich nicht mit den Christen identifizieren wollen, weil Sie wissen oder erlebt haben, wieviel Unheil Christen im Lauf der Zeit angerichtet haben. Sie wollen an dieser doppelten Moral nicht teilnehmen und versuchen lieber, ohne den Namen 'Christ' ein gutes, verantwortliches Leben zu führen. Dann zählen Sie wahrscheinlich Jesus mit anderen wie Sokrates oder Konfuzius zu den großen Menschen, denen solch ein Leben besonders gut gelungen ist.
Aber wer kann es wagen, ein hohes Ziel zu verfolgen, ohne von anderen, die dasselbe anstreben, zu lernen? Wer wollte Geigenvirtuose werden wollen ohne Geigenstunden zu nehmen? Wer wird nicht umso bessere Lehrer suchen, je weiter er kommen will? Wer wollte Wissenschaft treiben, ohne bei denen gelernt zu haben, die es am besten können?
Und Sie, die Sie ein gutes Leben führen wollen: Bei welchen Lehrern gehen Sie in die Schule? Wie vervollkommnen Sie Ihre Lebenstechnik? Wer vermittelt Ihnen die rechte Basis, schärft Ihre Urteilskraft, korrigiert Ihre eingeschliffenen Mängel? Wo fragen Sie nach, um zu erfahren, was als nötige Grundlagen, als rechte Maßstäbe und geeignete Übungen angeboten werden? Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit dafür, Ihre geistige Beweglichkeit zu vergrößern, Ihre Ausdauer zu kräftigen, um spezielle Probleme zu erarbeiten - so wie es jeder Musiker, Wissenschaftler oder Sportler auf seinem Gebiet tun muß, um am Ball zu bleiben? Die Mühe lohnt sich!
Ich möchte Sie dazu einladen, Jesus Christus näher kennenzulernen, etwas von der Kraft, die in ihm sichbar wird, zu erfahren. Hier nur ein paar Kostproben aus seinen Meisterkursen; lesen Sie die Stellen im Neuen Testament nach, so finden Sie drum herum noch viel mehr!
Sokrates und Konfuzius sind interessant und können uns viel lehren, aber - sie sind längst gestorben, während
Das macht einen entscheidenden Unterschied: Lebt jemand, so kann er handeln; ist jemand tot, so kann er nur noch indirekt wirken. Die Musik Johann Sebastian Bachs ist heute noch lebendig - aber würde er noch leben, wieviel neue Musik hätte er geschrieben! Wenn ein geachteter Mensch stirbt, bleiben sein Vorbild, sein Werk und seine Gedanken, aber doch hinterläßt er eine Lücke, die umso stärker empfunden wird, je wertvoller sein Einfluß war. Denn wo vorher seine treibende Kraft wirkte, muß dann die eigene Kraft eingesetzt werden, um dasselbe zu erreichen. Als Jesus Christus starb, spürten seine Freunde die daraus resultierende Ohnmacht. Drei Tage später war er (zur Überraschung aller) wieder am Leben, und prompt war seine Kraft wieder verfügbar.
Viele von Ihnen werden einwenden: Wie kann man diesen Berichten trauen? Wird doch vieles erfunden, um menschliche Machenschaften zu verbergen. Gewöhnlich prüfen wir die Glaubwürdigkeit eines Berichts anhand eines von vier Kriterien:
Historisch gesehen gehört die Auferstehung zu den best-dokumentierten und glaubwürdigsten Aussagen der Geschichte; Mißtrauen kommt nicht aus der Unzuverlässigkeit der biblischen Überlieferung, sondern aus Mangel an Glauben, daß dies überhaupt denkbar sei. Wer daran zweifelt, muß den direkten Weg gehen, um Sicherheit zu finden. In seiner Autobiographie erzählt der Mathematiker und Philosoph Bertrand Russell, daß, nachdem im Jahr 1921 in England das Gerücht umging, er sei gestorben, ihm sein Bruder ein Telegramm nach China schickte, um nachzufragen. Ebenso ist es für uns die sicherste Art, herauszufinden, ob Jesus lebt, indem wir ihn direkt fragen, ihn im Gebet um seine Antwort bitten. So können wir authentische Erfahrungen seines Wirkens erleben.
Wollen wir uns Jesus zum Vorbild nehmen, brauchen wir klare Antworten auf die Fragen: Wer ist Gott? Welchen Gott meint Jesus? Wie erfahren wir zuverlässig über Gott? Klarheit gewinnt man wieder nach denselben vier Kriterien; indem wir auf das hören, was glaubwürdige Menschen und Bücher darüber berichten, oder indem wir uns selbst im Gebet an Gott wenden, und persönliche Erfahrungen mit ihm sammeln. Gott macht sich denen verständlich, die ihm folgen wollen. ``Wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, so will ich mich von euch finden lassen'' (5. Mose 4,29).
Jesus ist sich einig mit Gott. Darin liegt die Qualität, die Sicherheit und die Ausstrahlungskraft seines Wirkens. Er läßt sich von Gott zeigen, was wert ist, getan zu werden, und handelt dann danach. Er will, was Gott will, und deshalb tut er, was Gott will. Wie könnte ihm da etwas mißlingen? Leben wir nach Gottes Willen, so ist er auch unsere treibende Kraft. Dazu brauchen wir die Verbindung zu Jesus Christus; er sagt nämlich: ``Ohne mich könnt ihr nichts tun'' (Johannes 15,5). Die Verbindung wird durch Gottes Geist hergestellt, den uns Jesus verspricht: ``Den Geist, der die Wahrheit über Gott vermittelt und von meinem Vater ausgeht, den will ich senden, und er wird von mir Zeugnis ablegen'' (Johannes 15,26). Vertrauen wir Gott, so erleben wir seine Führung
oder ihn ungewollt kennenlernen, fallen Ihnen bald Dinge in Ihrem Leben
auf, die nicht zu Gott passen. Wiederholt werden Sie vor der
Entscheidung stehen: Will ich wirklich Gott folgen, oder will ich nur
Gottes Segen zu meinem eigenen Tun? Das Zweite ist nicht zu haben ohne
das Erste.
Aber für die, die das Erste wagen, gelten die Zusagen von
Jesus Christus seit 2000 Jahren:
``Trachtet vor allem nach der Herrschaft Gottes und nach dem,
was nach seinen Maßstäben gerecht ist; alles andere wird euch dann
zufallen'' (Matthäus 6,33).
``Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen''
(Römer 8,28).
Arnold Neumaier (Arnold.Neumaier@univie.ac.at)