Gott - die große Unbekannte

Prof. Dr. Arnold Neumaier



Unbekannte

Ich weiß nicht, wer Sie sind. Vermutlich studieren Sie, vielleicht ein naturwissenschaftliches Fach, vielleicht stehen Sie mit den Naturwissenschaften auch auf Kriegsfuß.
Studieren Sie

  • begeistert?
  • nur mit Mühe?
  • als Lebensinhalt?
  • als Stufe auf einem Weg?
  • allein? mit andern?
  • Ist es erschöpfend?
  • Ist es erfüllend?

    Vielleicht sind Sie seit langem mit Gott vertraut, vielleicht auch so weit von ihm distanziert, daß er Ihnen als unpersönliche Macht erscheint, die sich in der Welt gar nicht äußert. Oder vielleicht halten Sie Gott für gar nicht existent. (Vielleicht sind bei Ihnen aber auch die Warnlampen an, weil im Titel Gott mit einem weiblichen Artikel belegt ist - obwohl das durch die Grammatik bedingt ist: Unbekannte sind in der Mathematik immer weiblich!) Oder Sie bewegen sich irgendwo dazwischen in dem Spektrum der Möglichkeiten...

    Und Sie wissen nicht, wer ich bin. Sie haben nur ein paar Angaben, die Sie in Ihrer Phantasie mit Stereotypen von Mathematikern, Professoren oder Christen ausfüllen können. ( Hier auf dem Internet können Sie natürlich leicht etwas mehr über mich herausfinden...)

    Unwissen und stereotype Bilder kennzeichnen den Ausgangspunkt jedes Kennenlernens - erst in der persönlichen Begegnung entstehen daraus Leben und Wirklichkeit.


    Was kann man von Gott eigentlich wissen?

    40 Prozent aller US Naturwissenschaftler glauben an einen persönlichen Gott, der auf Gebete antwortet,
    aber
    unter den (prominenteren) Mitgliedern der U.S. National Academy of Sciences glauben nur 7 Prozent an einen persönlichen Schöpfer.
    (Laut Berichten in Nature, 1997 und 1998.)

    Unter Mathematikern sind die Zahlen etwas höher, unter Physikern geringer. Offenbar ist Gott heute unter Wissenschaftlern weitgehend unbekannt.


    Gottesbeweise

    Beweise sind Ketten von mehr oder weniger logischen Argumenten, die von Aussagen, denen wir schon Vertrauen schenken, ausgehen und durch die Beweisführung andere, damit verknüpfte Aussagen vertrauenswürdig machen.

    Alle diese Beweise verlieren ihre Beweiskraft, wenn die Voraussetzungen, von denen sie ausgehen, nicht akzeptiert werden. In unserer heutigen, pluralistischen Gesellschaft ist die Herstellung einer gemeinsamen Ausgangsbasis, die als vertrauenswürdig vorausgesetzt werden kann, die eigentliche Schwierigkeit in der Verständigung über Gott.

    Das wirkungsvollste Argument für Gottes Existenz war und ist, daß unsere Welt bis ins Detail geordnet ist und selbst die Unordnung Gesetzen genügt. Jedes Kunstwerk bezeugt den Künstler, der es geschaffen hat.

    Der Erfolg des Evolutionsgedankens in der Biologie verführt viele dazu, die Grundlagen dieses Arguments zu verwerfen - da der Zufall anscheinend Ordnung hervorbringt. Das ist aber ein Kurzschluß, da reiner Zufall keine Ordnung schaffen kann, und nur der durch Naturgesetze gebändigte Zufall die geordneten Formen hervorbringt, die wir beobachten können. Aber wer zwingt dem Zufall die Gesetze auf?

    Das Argument vom Schöpfer wird oft auch damit angegriffen, daß man fragt: ''Und wer schuf Gott?'' Ein unendlicher Regreß bahnt sich an: der Schöpfer des Schöpfers des Schöpfers... Aber die Mathematik beherrscht solche Unendlichkeiten ohne Probleme; es sind keine logischen Schwierigkeiten damit verbunden.

    Die platonische Welt der Ideen ist ebenso überraschend geordnet, vielleicht noch zwingender als die Welt der Physik und die Welt der Biologie, und die Mathematiker verbringen einen großen Teil ihrer Zeit damit, die Schönheiten und Herausforderungen dieser Welt des Geistes zu erforschen und zu genießen. Mit den Worten

    bringt der Mathematiker A. Weil ein grundlegendes philosophisches Dilemma der Mathematik auf den Punkt. Auch wenn dies mit einem Augenzwinkern zu lesen ist, können doch weder Evolution noch unendliche Regresse diesen Hinweis auf Gott aus den Angeln heben. (Mit Absicht verwende ich hier das Wort Hinweis und nicht Beweis.)


    Axiomatische Grundlagen

    Die logische Grundlagenkrise in der Mathematik gilt heute als verstanden und überwunden. Eine sichere Grundlegung aller mathematischer Disziplinen wird dadurch gewonnen, daß man am Anfang durch Axiome festlegt, was gültig sein soll. Darauf aufbauend wird gezeigt, daß man mit diesen Axiomen eine sinnvolle und nützliche Theorie erhält. Die Wahrheit der Axiome wird also einfach postuliert statt bewiesen, und die Folgerungen begründen den Wert, aber nicht die Wahrheit der Axiome und der ganzen Theorie.

    In dieser Art ist alles, was wir an sicherem Wissen über die Welt haben, geordnet und begründet, ohne daß wir auch nur irgendwo (außerhalb der Mathematik) lückenlose Beweise hätten.

    Es ist also angemessen, auch von theologischen Wissensgebäuden nicht mehr zu verlangen.

    Wer eine mathematische Theorie verstehen will, muß die zugehörigen Axiome als wahr anerkennen, wenigstens versuchsweise. So erwirbt man sich ein mathematisches Handwerkszeug. Dieses ist dann (hoffentlich) im Leben nützlich, je nach der Art der Theorie im kaufmännischen, technischen oder wissenschaftlichen Bereich.

    Wer Dinge der Glaubens verstehen will, muß die zugehörigen Axiome ebenfalls als wahr anerkennen, wenigstens versuchsweise. Ohne das gibt es keine Gesprächsgrundlage. Aber auf dieser Basis kann man sich all das erwerben, was man braucht, um fruchtbringend damit im Alltag zu leben.


    Gottesbilder

    ''Du hast uns auf dich hin geschaffen, o Gott, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in Dir.'' (Augustinus)

    Diese innere Unruhe bringt verschiedene Menschen auf verschiedene Wege, die ihrer Meinung nach die Sehnsucht

  • nach Gott,
  • nach Rat in Schwierigkeiten und
  • nach mächtigen Bündnispartnern auf der Suche nach Glück


    zu befriedigen versprechen:


    Materialismus

  • die Suche nach Rat und Macht durch Wissen und Besitz
  • Sicherheitsstreben als Sehnsucht nach Gott


    New Age

  • die Suche nach Rat und Macht durch Selbstentfaltung und Magie
  • spiritueller Jahrmarkt als Sehnsucht nach Gott


    Christliche und muslimische Traditionen

  • die Suche nach Rat und Macht durch Bindung an Autoritäten
  • religiöse Formen und Formeln als Sehnsucht nach Gott


    Buddhismus und Hinduismus

  • die Suche nach Rat und Macht durch Befreiung vom Selbst
  • Meditation und Ekstase als Sehnsucht nach Gott


    Pantheismus

  • die Suche nach Rat und Macht durch Einheit mit der Natur
  • Kunst- und Naturgenuß als Sehnsucht nach Gott


    Was ist der beste Weg?

    Man steht und fällt mit der Qualität des Wegs, dem man folgt, mit der Macht, der man sich anschließt.


    Mein Weg,

    ... dem Mächtigsten zu dienen (wie Christophorus), hat mich über Materialismus und New Age zu Gott geführt, wie ihn mir Jesus Christus verständlich und liebenswert gemacht hat. Ihn zu finden, hat mein Leben verändert und auf eine Weise bereichert, wie ich es mir vorher nicht hätte träumen lassen.


    1. Axiom. Gott - Schöpfer der Welt

    Wenn wir die Welt anschauen, die Gott geschaffen hat, können wir einiges daran über Gott ablesen.

    (Unbekannte Variable in der Mathematik erschließen wir, indem wir aus den Beziehungen, die wir für diese Unbekannten finden können, Eigenschaften der Unbekannten herleiten. Ebenso auch hier.)

    Gott ist

  • Schöpfer, Erhalter und Zerstörer
  • Herrscher und Gebieter
  • Sinnstifter und Quelle der Kreativität
  • unermeßlich mächtig
  • Richter unseres Tuns

    Gott sorgt für den reibungslosen Ablauf des Universums, hat alles vorbereitet und im Griff, Milliarden Jahre, bevor der Mensch in seiner Schöpfung existierte. (Psalm 90:2-6)

    Tote Götter leben nur von den Aktivitäten der Menschen. Der lebendige Gott ist davon unabhängig; er herrscht über das Treiben der Menschen. (Jesaja 45:5-7; Jesaja 10:5-15)

    Die Existenz und die Macht Gottes hängt nicht davon ab, wieviele oder wie berühmte Menschen an ihn glauben. Die Erde war auch schon rund, als die Mehrheit der Menschen sie sich als flache Scheibe vorstellten. (Psalm 2:1-5)

    Wir sind

  • vergleichsweise machtlos;
  • Gottes Gesetzen und Gottes Handeln ausgeliefert, ob wir wollen oder nicht;
  • Herren über den Tod, aber nicht über das Leben;
  • Besserwisser, die die Rolle unserer Vernunft maßlos überschätzen;
  • als Gottes Geschöpfe nur soviel wert, wie Er uns Wert zumißt, und unser Leben ist nur dann sinnvoll, wenn es in Gottes Augen Sinn macht.

    In unseren größten technischen und wissenschaftlichen Projekten sind wir Gott gegenüber wie kleine Kinder mit ihren Sandkastenspielen, die die Wirklichkeit der Erwachsenen nachspielen.

    Gott hat z.B. die molekulare Datenverarbeitung schon vor vielen Millionen Jahren erfunden und dauerhafter installiert als alle unsere heutigen Computer. Die Gehirne der meisten Menschen arbeiten Jahrzehnte tadellos ohne ein einziges Reboot.

    Er wird daher z.B. auch wissen, wie man Gebete von Millionen von Menschen simultan und persönlich bearbeitet ...


    2. Axiom. Gott - Weg, Wahrheit und Leben

    Gemäß dem christlichen Axiomensystem ist Jesus Christus Gottes Sohn, durch den Gott menschlich faßbar geworden ist, und der uns durch sein Leben und Sterben die Möglichkeit eröffnet hat, Gott als liebevollen Vater zu erleben. (Joh. 1:12)

    Jesus sagt von sich:
    ''Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben,
    niemand kommt zum Vater ausser durch mich.''

    (Joh. 14:6)

    Menschen aller Nationen und aller Religionen anerkennen Jesus als einen der größten Menschen, die je gelebt haben. Ihm so zu vertrauen, daß Jesus für sie der Weg wird, den sie gehen, um Gemeinschaft mit Gott zu haben, tun allerdings viel weniger. Wenn sie ahnen würden, was ihnen entgeht...

    Jesus ist eine faszinierende Persönlichkeit. Allein schon deshalb lohnt es sich, das Evangelium, die ersten vier 'Bücher' des Neuen Testaments, zu lesen. Seine Fähigkeit, die Menschen je nachdem zu heilen, zu trösten, zu beschämen oder zu provozieren, und die unverblümte Direktheit, mit der er wagt, die Maßstäbe für rechtes Verhalten so zuzuspitzen, daß danach zu leben für jeden von uns eine ständige Herausforderung bleibt, ist bewundernswert. Und die Liebe, mit der Jesus den Menschen begegnet, läßt uns als Stümper erscheinen, selbst wenn wir uns ein Leben lang darin geübt haben, liebevoller zu werden.

    Von Gott autorisiert, uns Menschen Vergebung zuzusprechen, wenn wir versagt haben, macht uns Jesus fähig zu einem Neuanfang, und gibt uns die Möglichkeit, das Beste in unserem Leben zur Entfaltung zu bringen.

    Durch Jesus erfahren wir die Maßstäbe, die Gott an unser Leben anlegt, und gleichzeitig die Liebe, mit der sich Gott uns zuwendet. Gott erscheint so als

  • Diener und fürsorglicher Freund
  • Lehrer und Erzieher zum Besten
  • Vorbild, ihm nachzustreben.


    Die Wahrheit als Attribut Gottes ist für viele Wissenschaftler heute der einzige verstandene Aspekt Gottes, den sie daher häufig verabsolutieren. Wissenschaftler sind der Wahrheit verpflichtet und haben gelernt, Aussagen zu objektivieren, um sie unanfechtbarer zu machen. Die Naturwissenschaften verwalten gewissenhaft den Teil der Erkenntnis, der sich so objektivieren läßt.

    Naturwissenschaft kann aber daher zu allen subjektiven Aspekten des Lebens nichts sagen. Durch ihre Art des Herangehens an die Wirklichkeit blendet sie insbesondere den wichtigsten Teil unseres Lebens aus: alle Sinnfragen und Werturteile. Das ist zwar wichtig, damit sie objektiv sein kann. Es wirkt sich aber dann katastrophal aus, wenn die Naturwissenschaft zum alleinigen Maßstab dessen, was als Wirklichkeit gilt, gemacht wird.

    Die Naturwissenschaft eignet sich wegen dieser Einseitigkeit nicht als Maß der Wirklichkeit. Sie gibt aber durch ihre Methodik interessante Einsichten in das Wesen der Gemeinschaft mit Gott:

    Die Wahrheit ist nämlich ein unerbittlicher, aber gerechter Herr. Sie belohnt reichlich die, die ihr dienen. Um Wissenschaft und Technik richtig nutzen zu können, müssen deren Diener (die Forscher und Entwickler) gründlich beim Meister Natur in die Schule gegangen sein. Sie müssen sich völlig den Gesetzen dieses Meisters unterordnen - dann (aber auch nur dann) fügt sich die Natur und läßt sich von uns unsern Willen aufzwingen. Weil sich die Wissenschaftler in diesen Dingen Gott ganz unterordnen, gibt Er ihnen die Macht, diese Dinge zu gebrauchen.

    So muß die Beziehung zu Gott auch in anderen Dingen sein.
    ''Denen, die'' Jesus als Wort Gottes, Licht und Leben ''aufnahmen, gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die seinem Namen vertrauen.'' (Joh. 1:12)
    ''Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, um was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.'' (Joh. 15:7)

    Wie es in der Wissenschaft viel Mühe und Hingabe erfordert, sich so einzufühlen in ein Phänomen, daß es sich dem Willen des Forschers fügt, und wie jener dabei alle Freiheit und allen Eigensinn dem Willen nach Wahrheit unterordnen muß, so erfordert es auch Mühe und Hingabe, Gott so zu verstehen, daß er sich unseren Bitten fügt.


    3. Axiom. Gott - erneuernde Kraft zum Leben

    ''Das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft.''
    (1. Kor. 4:20)

    Der Geist Gottes als lebensspendende, tröstende und erneuernde Kraft ist die dritte Grundannahme im christlichen Axiomensystem, das Gottes Wesen als Dreieinigkeit beschreibt.

    Der Weg mit Gott ist schwer, wenn man ihn als ein Leben unter hohen ethischen Maximen sieht, die einen oft überfordern und solange auslaugen, bis man Kompromisse macht.

    Der Weg mit Gott ist leicht, wenn man darauf achtet, daß Gott die eigentliche Arbeit tut, uns führt und mit Kraft versorgt, so daß wir das tun können, was er will.

    Der Geist macht lebendig, was ohne ihn tot ist; er bestimmt in Gottes Reich den Unterschied zwischen Leben und bloßem Vegetieren. Gottes Geist ist das Geschenk Gottes an die Menschen, die ihm ganz vertrauen und sich als seine Kinder ganz von ihm führen lassen. Er verändert unser inneres Wesen so, daß unser Wollen und unser Fühlen in bessere Übereinstimmung mit dem kommt, was Gott für uns vorgesehen hat.

    Der Geist Gottes schafft Verbindung zwischen unserem Geist und Gott, so

  • daß wir innere Sicherheit haben, wo logisches Denken an seine Grenzen stößt,
  • daß wir Gott hören und verstehen können in der Art, wie er uns durch sein Wort (in der Bibel), durch Menschen und durch Umstände hören aufmerksam macht, und
  • daß wir im Gewissen getroffen werden, wenn wir Wege gehen, die Gott nicht gefallen.
    (Röm. 8:14-16)


    Gott ist und bleibt

  • zum Fürchten und zum Lieben
  • die große Herausforderung



    Kennenlernen

    Was unbekannt ist, braucht nicht unbekannt zu bleiben. Unwissen und stereotype Ansichten verschwinden, wenn man dem Echten begegnet und mit ihm vertraut wird.

    Gott kennenlernen heißt Freundschaft mit ihm pflegen.

    Wie macht man das?

    Wenn Sie einer jungen Frau oder einem jungen Mann begegnen, die oder den Sie nicht kennen, aber attraktiv finden, wie erwerben Sie ihre/seine Freundschaft? Sie signalisieren:

  • Ich habe Zeit für Dich!
  • Ich will etwas von Dir wissen!
  • Ich will Deine Interessen teilen!


    Und Sie reden nicht nur so, sondern zeigen durch Ihr Tun, daß Sie es ernst meinen und daß Sie sich wirklich auf den Freund oder die Freundin, die Sie gewinnen wollen, einstellen.


    Ebenso beginnt die Freundschaft mit Gott. Wir nehmen uns Zeit für ihn, und finden heraus, was er tut und was er will. Wir fangen an, dasselbe zu wollen und zu tun, um mit ihm in Harmonie zu kommen und uns seiner Freundschaft würdig zu erweisen. Wir fördern die Dinge, die Gott wichtig sind, und er fördert im Gegenzug die Dinge, die wir brauchen.

    ''Trachtet am ersten nach der Herrschaft Gottes
    und nach dem, was vor Ihm recht ist
    - dann wird euch alles Übrige zufallen''

    (Matth. 6:33-34),
    und ihr braucht euch über nichts Sorgen zu machen.

    Wie jede Freundschaft, so wächst auch die Freundschaft mit Gott nicht nur durch gemeinsames Wollen und Tun, sondern auch durch geduldiges Überwinden von Mißverständnissen, bis man einander so gut kennt, daß Mißverständnisse selten geworden sind.

    Gott läßt uns nicht selten warten, und bildet uns dabei aus, erfolgreich warten zu können. Wer nicht Gottes Herrschaft an die erste Stelle stellt, kann leicht verzweifeln und wendet sich ab. Gott ist nicht unser Angestellter, dem wir sagen, was er für uns tun muß, sondern unser Herr und Schöpfer, dem wir gehören und der unserem Leben Sinn und Ziel gibt.

    Wir lernen unser Schuldig-Sein anzunehmen, aber ebenso unser Erlöst-Sein. Erlöst sein heißt freigekauft sein aus der Sklaverei der eigenen Ansprüche und der der Andern. Aber oft genug schleppen wir noch Sklaverei-Mentalität mit uns herum, und sind nicht frei, den Erfordernissen des Augenblicks zu entsprechen, weil uns Sorgen und Ängste lähmen und unsere Aufmerksamkeit ablenken.

    Die Welt ist ein Trainingszentrum für unsere innere Ausbildung - oft ist uns unbequem, was Gott uns zumutet. Aber wenn Sportler sich freiwillig quälen, um die Kondition für die Wettspiele zu erwerben, sollen wir da nicht auch Gottes Training auf uns nehmen, um das Höchste zu erwerben, was uns Menschen zugedacht ist:

  • Liebe, Freude, Friede,
  • Geduld, Freundlichkeit, Güte
  • Treue, Einfühlungsvermögen, Selbstbeherrschung
    (Gal. 5:22), lauter Qualitäten, die ohne ständiges Training nicht zur Reife kommen - und als Belohnung zum Schluß noch
  • das ewige Leben!



    Wer ist Ihr Gott?

    Davon hängt alles ab.

    Ist Ihr Gott das Nichts,
    so sind Sie zum Nichts verdammt, ein zufälliges Stäubchen im Universum.

    Ist Ihr Gott der Erfolg,
    so werden Sie anfangs belohnt, schließlich ein Gefangener Ihrer Pläne, und zuletzt kommen Sie zum Altmüll, wenn Ihre Kraft nachläßt und andere erfolgreicher sind als Sie.

    Ist Ihr Gott der Lebendige,
    so mag ihr Leben unscheinbar sein oder herausragend, von Glück oder Leid geprägt, Höhen oder Tiefen durchmachen - in Allem haben Sie einen Freund und Herrn, dessen Nähe für alles entschädigt.


    Welchen Gott wollen Sie haben?

    Sie haben die Wahl!

    ''Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?
    Wer will uns scheiden von der Liebe, die Christus uns schenkt?
    Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger
    oder Nacktheit oder Gefahr oder Krieg?
    In dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.
    Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben,
    weder Engel noch Mächte noch Gewalten,
    weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
    weder Hohes noch Tiefes, noch ein anderes Geschöpf
    uns scheiden kann von der Liebe Gottes,
    die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.''

    (Römer 8:31-39)

    Jesus spricht:

    ''Wer diese meine Rede hört und tut sie,
    der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
    Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen,
    und die Winde wehten und stießen an das Haus,
    fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.

    Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht,
    der gleicht einem leichtsinnigen Mann,
    der sein Haus auf Sand baute.
    Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen,
    und die Winde wehten und stießen an das Haus,
    da fiel es ein, und sein Fall war groß.''

    (Matth. 7:24-27).


    Gebet

    Herr,

    Du regierst die Welt, auf unsichtbare und doch wirkungsvolle Art.
    Du gebietest über unvorstellbare Kräfte, und bist doch an der Freundschaft mit uns interessiert.
    Laß Deinen Geist wach werden in denen, die bereit sind, Dir zu dienen,
    und laß sie immer wieder Deine Größe erleben und genießen.

    Amen.


    Gedanken zum Leben als Christ
    My Views on the Christian Way of Life
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    Arnold Neumaier (Arnold.Neumaier@univie.ac.at)